Die Weiterentwicklung von Chemie und Physik
sowie Vertiefung der Mikroweltkenntnisse brachten mit sich als Folgerung die
Bestätigung der Richtigkeit der Ideen, die dem periodischen Gesetz zugrunde
liegen. Mendelejew schrieb: “Die Zukunft bedroht nicht das periodische
Gesetz mit der Zerstörung, sondern verspricht ihm nur Ergänzung und
Entwicklung.” Diese Voraussage des genialen Gelehrten bestätigte sich: das
von Mendelejew entdeckte Gesetz entwickelte sich und klärte sich schon seit
mehr als einhundertvierzig Jahren. Zum Beispiel stellte man im Ergebnis der
nachfolgenden Entdeckungen fest, dass die laufende Nummer des Elements im
Periodensystem den realen physikalischen Sinn hat und der Ladung des
Atomkerns, d. h. der Elektronenzahl in der Hülle des neutralen Atoms
entspricht.
Auf Grund der wissenschaftlichen Entdeckungen in Chemie und Physik wurde die
Periodizätslehre ergänzt und die Theorie des Periodensystems entwickelt, die die
Tiefursachen der periodischen Änderung von Eigenschaften der Elemente erklärt.
Es ist klar geworden, dass die Grundsätze des Periodensystems aus den
Naturwissenschaften nicht mehr fortzudenken sind.
Die moderne Tabelle des Periodischen Systems der Elemente sieht nicht so aus,
wie sie in der Zeiten von Mendelejew aussah. Die Tabelle wurde mit vielen neuen
Elementen ergänzt. Alle diese Elemente wurden mit Hilfe von Kernreaktionen
synthetisch erzeugt und in der Natur kommen sie nicht vor. Die durchgeführten
Forschungen der Eigenschaften der neuen Elemente, insbesondere der Transuranen,
brachten wichtige Ergebnisse indem sie die wissenschaftlichen Vorstellungen von
der Äußerungsform der Periodizität bei den Elementen mit großen Nummern vertieft
haben.
Das Periodische Gesetz der chemischen Elemente wurde schon längst zur
naturwissenschaftlichen Grundlage der Lehre über den Stoff, über seinen Bau
und über die Evolution in der Natur.
Ende der 60er – Anfang 70er Jahre des 19. Jahrhunderts wurde die Petersburger
Universität zum Hauptzentrum der chemischen Wissenschaft in Rußland. Unter
Mithilfe von Mendelejew wurden die bedeutenden Gelehrten A. Butlerow (Lehrstuhl
für organische Chemie) und N. Menschutkin (Lehrstuhl für technische Chemie) zur
Arbeit an der Universität eingeladen.
1868 unter aktiver Beteiligung von Mendelejew wurde die Russische Chemische
Gesellschaft geschaffen. Mendelejew war viele Jahre lang Präsident dieser
Gesellschaft.
1874 haben die russischen Gelehrten N. Synin, A. Butlerow und andere die
Mendelejews Kandidatur als Adjunkt der Petersburger Akademie der Wissenschaften
auf dem Gebiet der Chemie aufgestellt. Aber die reaktionäre Mehrheit der
akademischen Beamten hat aus irgendwelchen unverständlichen kleinlichen Gründen
die Mendelejews Kandidatur abgelehnt, was einen scharfen Protest seitens der
russischen Gelehrten hervorrief. Bald fand die zweite Abstimmung anläßlich der
Aufnahme von Mendelejew als Mitglied der Akademie der Wissenschaften statt. Und
wieder Ablehnung. Dafür gab es nur einen Grund: unabhängiger Charakter des
großen Gelehrten und seine fortschrittlichen Ideen, die die akademische
Bürokratie nicht verstehen und nicht annehmen konnte. Mendelejew gehörte nicht
zu den Menschen, die den Mantel nach dem Winde hängen. Es läßt sich betonen,
dass Mendelejew schon damals der anerkannte Gelehrte war. Fünf russische
Universitäten sowie Dutzende und Hunderte von wissenschaftlichen Gesellschaften
Rußlands, Westeuropas und Amerikas haben ihn zum Ehrenmitglied gewählt.
Mendelejew war auch Mitglied der Londoner Royal Society, die einst Isaak Newton
leitete. Die Universitäten von Cambridge, Oxford, Prag und andere verliehen dem
Mendelejew die wissenschaftlichen Ehrengrade. Mendelejew wurde zum Mitglied der
Römer, Pariser, Berliner und anderer Akademien der Wissenschaften gewählt.
Zugleich aber war Mendelejew nicht mit dem Titel des Mitglieds der Petersburger
Akademie der Wissenschaften gewürdigt. 1876 wurde er zum korrespondierenden
Mitglied der Akademie der Wissenschaften gewählt.
Die Weltanschauung von Mendelejew war tief materialistisch. Er kämpfte gegen
den Spiritismus. Diese unwissenschaftliche Lehrte verbreitete sich in Europa in
den 70er Jahren des 19. Jhdt.
Nach der 33 Jahre langen Arbeit an der Petersburger Universität wurde
Mendelejew gezwingen, 1890 seine Tätigkeit in der Universität aufzugeben. Man
hielt für direkte Veranlassung dazu einen Konflikt mit dem Volksbildungsminister
J. Deljanow. Der Minister während der Studentenunruhen lehnte ab, eine
Studentenpetition anzunehmen, die ihm Mendelejew zu übergeben versuchte.
Mendelejew war vor allem der große Chemiker. Viele Jahre mühvoller Arbeit
verbrachte er im Labor. Er studierte die Werke von Wissenschaftlern der
ganzen Welt und führte selbst Tausende Experimente durch. Gleichzeitig war
die wissenschaftliche Tätigkeit von Mendelejew in Physik, Geographie,
Meteorologie sowie in Metallurgie, Petrolchemie und anderen Industriezweigen
sehr effektiv und wertvoll. Große Aufmerksamkeit schenkte Mendelejew auch
den Problemen der russischen Landwirtschaft und des Transportwesens.
Die enzyklopädischen Kenntnisse, riesiges Ausmaß der wissenschaftlichen und
praktischer Interessen sowie der hervorragende zur Entwicklung der Wissenschaft
und der Wirtschaft Rußlands geleistete Beitrag lassen Mendelejew in einer Reihe
neben dem großen
M. Lomonossow aufstellen.
Mendelejew immer pflegte, so tief in die theoretischen und praktischen
Probleme einzudringen, dass viele seine Schlußfolgerungen und konkrete
Vorschläge auf den Gebieten der Industrie, der Landwirtschaft und der
Volksbildung ihre Zeit überholt haben. Einige seiner Vorschläge wurden erst
50-100 Jahre später und dabei nicht völlig in die Tat umgesetzt. Das
betrifft insbesondere die Probleme der Erdölförderung und der tiefen
Erdölverarbeitung. Weit bekannt ist der bildliche Ausdruck von Mendelejew:
„Das Heizen mit dem Erdöl ist so gut wie das Heizen mit den
Papiergeldscheinen“.
Mendelejew betonte mehrmals, dass man Erdöl als einen hochwertigen Rohstoff
für Produktion von verschiedenen nützlichen chemischen Verbindungen betrachten
muss. Die Förderung des Erdöls und dessen Ausnützung wurden aber von weitem
nicht rationell durchgeführt. Mendelejew hat tatsächliche Grundlagen der
Petrolchemie geschaffen. Bis jetzt aber werden seine grundlegenden Hinweise und
Ratschläge auf dem Gebiet der Erdölverarbeitung nur teilweise verwirklicht.
Natürlich gibt es in Rußland die Erdölraffinerien, die die hocheffektive moderne
Technologie besitzen und die Qualitätserzeugnisse wie hochoktaniges Benzin,
Flugpetroleum, Dieselöl sowie verschiedene Schmiermittel produzieren.
Leider wird nur ein geringer Teil der Erdölförderung der tiefen Verarbeitung
unterworfen. Der größte Teil des geförderten Erdöls wird als Rohstoff mit Hilfe
der tausendkilometer langen Erdölleitungen über das Land hinaus durchgesetzt.
Solch eine Situation dauert schon viele Jahrzehnte.
Der gewaltige Erdölstrom trägt Millionen und aber Millionen Tonnen des
hockwertigen Rohstoffs. Die Bodenschätze Rußlands, darunter unsere Vorräte an
Erdöl sind reich, aber nicht unendlich. Jeder Schüler weiss, dass Erdöl in der
Natur nicht erneuert wird. Doch allen Anschein nach wird Rußland noch lange
nichtbeneidenswerte Rolle der Rohstoffbasis für andere „entwickelte“ Länder
spielen.
Und noch einige Worte zum Thema Erdöls. Stellen Sie sich vor, dass Sie sich
irgendwo im Gebiet Tjumen bei dem Bohrturm an einem Erdölfeld befinden. Was
könnten Sie dort beobachten? Hier ist ein Bild, welches man vor wenigen Jahren,
auch noch heute, sehen könnte. Die primitiven, wenig produktiven Bohranlagen,
riesige Pfützen, genauer gesagt, Seen aus dem vergossenen Erdöl mit einer Fläche
von mehreren Hektaren. Hunderte von flammenden Fakeln, die jahrzehntenlang das
Erdölgas verbrennen. Ringsherum sind Hunderte Hektare der ins Verderben
gestürzten Taiga. Arbeitsbedingungen auf dem Erdölfeld sind unglaublich schwer,
besonders im Winter… Aber genug. Und nur eine Frage für die Leiter der
russischen Erdölindustrie: Was hätte Mendelejew Ihnen gesagt, wenn er das
obenbeschriebene Bild an den Erdölfeldern Rußlands sehen könnte?
Und jetzt zu anderen Themen. Mendelejew revidierte die Arbeit von mehreren
Hütten im Ural und in Sibirien. Er sah voraus, dass der Sauerstoff eine große
Bedeutung in der Hüttenindustrie haben wird. Mendelejew zeigte die Vorzüge der
Gasfeuerung sowohl in der Industrie als auch im alltäglichen Leben.
1888 besuchte Mendelejew das Donez-Kohlenbecken.
Schon damals sagte er der Steinkohlenindustrie eine große Zukunft voraus. Er
hat auch einige Maßnahmen für die Entwicklung der Metallurgie vorgeschlagen, die
für die weiteren Untersuchungen von großer Bedeutung waren.
Als russischer Patriot legte Mendelejew auf die Entwicklung der Grenzgebiete,
darunter des Hohen Nordens, einen großen Wert. Er stellte einen Plan der
wissenschaftlichen Expedition in höheren Breiten des Nördlichen Eismeers auf und
entwickelte die Konstruktion eines Eisbrechers für die Untersuchung der
Seefahrtmöglichkeiten über den Nördlichen Seeweg. Später, bereits zur
sowjetischen Zeit, wurde das Modell des Eisbrechers nach den Mendelejews
Zeichnungen und Berechnungen gebaut. Die Spezialisten – Schiffbauer haben die
Seetüchtigkeit des Modells hoch eingeschätzt.
Mendelejew führte die Untersuchungen auf dem Gebiet der Meteorologie durch
und studierte gleichzeitig die theoretischen Probleme der Luftfahrt. Am 7.
August 1887 stieg Mendelejew mit einem Luftballon, um die Sonnenfinsternis zu
beobachten und die oberen Luftschichten zu untersuchen. Dieser Aufstieg zeigte
den großen Mut des Gelehrten. Die Sache verhielt sich damals so. Mendelejew
musste zu zweit mit dem Piloten-Luftschiffer in die Luft steigen. Aber kurz vor
dem Abheben regnete es stark, und der durchgewichte, schwerer gewordene Ballon
konnte schon nicht zwei Mann heben. Mendelejew beschloß allein zu steigen und
den Piloten auf der Erde zu lassen.
Mendelejew war Autor einiger interessanten Werke auf dem Gebiet der
Landwirtschaft. Seine Ansichten und Vorschläge, die die Bodenkunde, die
Bodenbearbeitung, den Gräseranbau, die Waldanpflanzung, die Bewässerung und die
Anwendung von chemischen Düngern sowie die chemische Verarbeitung der
Agrarrohstoffe angehen, bis jetzt für die Fachleute interessant sind.
Mendelejew war Gegner der sogenannten Theorie der abnehmenden
Bodenfruchtbarkeit, die von Malthusianismusanhängern vorgebracht wurde. In
seinem eigenen Landgut Boblowo (bei Moskau) führte Mendelejew zahlreiche
Experimente auf dem Versuchsfelde durch. Er untersuchte die Auswirkung der
Düngemittel und der Pflugtiefe auf die Ernte des Brotgetreides. Im Ergebnis
seiner Experimente in mehreren Gebieten Russlands wurde bewiesen, dass die
Bodenfruchtbarkeit vielfach erhöht werden kann.
Mendelejew hat ein Programm für die Entwicklung der Landwirtschaft des
europäischen Russlands ausgearbeitet. Das Programm enthielt meteorologische
Beobachtungen, Bodenanalysen, Anwendung der verschiedenen organischen und
mineralischen Düngemittel und der agrotechnischen Verfahren. In seinem Programm
hat Mendelejew die Vereinigung der Kräfte der Industrie und der Landwirtschaft
vorgesehen. Der Zweck des Programms war die sichere Versorgung des Landes mit
den Lebensmitteln und mit dem Industrierohstoff.
Es muss leider anerkannt werden, dass die nachfolgenden Generationen des
russischen Volkes unter aller Kritik schlecht die Ratschläge und Empfehlen von
Mendelejew auf dem Gebiet der landwirtschaftlichen Produktion erfüllt haben. Man
braucht hier nichts zu beweisen. Es genügt an den permanenten, für das Volk
schwer verträglich gewordenen Mangel an Fleischwaren, Milch, Butter und anderen
Produkten zu erinnern. Dieser Mangel verfolgte ständig und ununterbrochen die
sozialistische Landwirtschaft von zwanziger Jahren an bis zum Ende des
zwanzigsten Jahrhunderts ungeachtet der zahlreichen Parteitage, der
ZK-Plenarsitzungen, der Beschlüsse und Erlasse sowie der grandiosen Projekte und
Programme nach Art von der „Urbarmachung des Neulandes“ oder dem „Aufschwung der
Nichtschwarzerde“.
Mendelejew beschäftigte sich auch mit dem wichtigen Problem der Metrologie.
Die erste Prüfungsanstalt in Russland war Musterdepot für Maß und Gewicht, das
1835 bei dem Petersburger Münzamte gegründet wurde. 1892 wurde Mendelejew zum
gelehrten Beschützer dieses Depots ernannt. Nach dem Ratschlag von Mendelejew
wurde das Depot 1893 in das Hauptamt für Maß und Gewichte umgestaltet. Bald
wurde das Hauptamt zu einem hervorragenden Zentrum der wissenschaftlichen
Metrologie, das dem hohen Niveau der damaligen Wissenschaft entsprach.
Mendelejew schrieb: „… ich bin beauftragt, die Sachlage mit den Maßen und
Gewichten in Ordnung zu bringen, und beschäftige mich begeistert mit dieser
Arbeit, denn die reine Wissenschaft ist hier mit der Praxis eng verflochten.“
Mendelejew erfüllte erfolgreich diesen Auftrag, da er gleichmaßen ein
talentierter Experimentator, Konstrukteur der Präzisionsinstrumente sowie
Theoretiker und Organisator war. Die Konstrukteursfähigkeiten des großen
Gelehrten lassen sich mit folgenden Beispielen zeigen. 1860 entwickelte
Mendelejew ein Gerät für die Feststellung der Flüssigkeitsdichte, sogenanntes
Pyknometer von Mendelejew. 1865 erarbeitete er eine originelle Methode des
Wiegens bei der konstanten Belastung, die den Temperaturfehler ausschließt. Die
Methode wird bis jetzt in Präzisionswaagen angewendet.
1875 berichtigte Mendelejew die Formel von Leonhard Eiler für die Berechnung
der empfindlichsten laboratorischen Präzisionswaagen.
1873-1874 entwickelte Mendelejew unabhängig von Kelvin eine neue
Temperaturskala „mit einem experimental realisierten Punkte“. Solch eine Skala
kommt auch heute in dem Internationalen Maßeinheitssystem zum Einsatz.
Viel Mühe hat Mendelejew für die Vorbereitung der metrischen Reform
aufgewendet. Das metrische Maßsystem in Russland wurde offiziell im September
1918 eingeführt.
Es ist nicht leicht, alle Probleme und Fragen aufzuzählen, die das
Betätigungsfeld des genialen Gelehrten Mendelejew bildeten. Bekanntlich war
Mendelejew vor allem Chemiker. Bemerkenswert ist aber, dass unter fünfundzwanzig
Bänden, die das wissenschaftliche Erbe von Mendelejew bilden, nur ein Drittel
der Chemie gewidmet ist. Auf jedem wissenschaftlichen oder praktischen Gebiet,
wo Mendelejew tätig war, erzielte er wichtige Ergebnisse. Die Gelehrten
verschiedener Fachgebiete fühlen bis jetzt den positiven Einfluß der Mendelejews
Werke.
Und nun einige Worte von seinem persönlichen Leben. Mendelejew war der große
Gelehrte und gleichzeitig ein ruhiger und bescheidener Mann. Auch er hatte seine
Eigenheiten und Hobbys. Zum Beispiel ist es bekannt, dass Mendelejew viele Jahre
lang verschiedene Koffer konstruiert und gebaut hat. Zum Ende seines Lebens gab
es in dem Mendelejews Hause eine ganze Menge von diesen Erzeugnissen.
Wahrscheinlich fand Mendelejew in diesem Hobby seine Ruhe und Entspannung nach
der Arbeit.
Oben wurde es erwähnt, die Ehe Mendelejews mit der Frau Leschtschewa
nicht glücklich wäre. In der Tat, traten Mißverständnisse bald nach der
Hochzeit zutage. Gegenseitige Beziehungen sind allmählich kühl geworden. Von
schweren Gedanken überwältigt schloß sich Mendelejew oft stundenlang in
seinem Arbeitszimmer oder blieb immer länger an der Dienststelle. Das
dauerte viele Jahre.
Seine Kinder wuchsen heran. Eines Tages kam die Musiklehrerin seiner Tochter
nicht allein, sondern brachte ihre Freundin Anna Popowa mit. Jeden Mittwoch
wurden Abendveranstaltungen im Mendelejews Haus organisiert. Auch Anna Popowa
neben den Mendelejews Freunden besuchte diese Veranstaltungen. Die Besuche
dauerten mehrere Wochen. Zuerst richtete Mendelejew nicht sein Augenmerk auf die
Unbekannte. Bald aber bemerkte er ihre Schönheit, ihren Verstand sowie gute
Bildung und Belesenheit. Das erste einfache Interesse wuchs schnell in ein
starkes Gefühl hinüber, das die Mendelejews Seele vollständig ergriff.
Mendelejew konnte nicht sein Gefühl zu Anna von den umgebenden Menschen
verheimlichen. Er wollte das auch nicht. Anna verstand sehr gut, dass weitere
Vertiefung der Beziehungen mit Mendelejew seine Ehe mit Leschtschewa zerstören
kann. Sie beschloß deshalb, diese Beziehungen aufzugeben und aus Russland zu
verreisen. Sobald Mendelejew erfuhr, dass Anna nach Rom (Italien) verreist ist,
setze er ihr nach, ohne lange nachzudenken. Nach einigen Wochen kehrte
Mendelejew mit seiner lieben Anna nach Petersburg zurück. Von dieser Zeit an
trennten sie sich voneinander nie mehr. In der neuen Mendelejews Familie wurden
zwei Kinder geboren – Tochter Ljubow und Sohn Iwan.
Die dankbare Menschheit verewigte würdig das Andenken des großen russischen
Gelehrten. 1949 wurde der Namen von Mendelejew dem riesigen von den russischen
Polarforschern entdeckten Unterseegebirgsrücken im Nördlichen Eismeer gegeben.
Dem Mendelejew zu Ehren haben die amerikanischen Chemiker das künstlich erzeugte
Transuranenelement №101 Mendelejewum (Md101) genannt. Für die hervorragenden
Arbeiten auf dem Gebiet von Chemie und Physik wurden die goldene
Mendelejewmedaille und der Mendelejewpreis eingeführt.
Den Namen Mendelejews tragen einige Hochschulen Russlands sowie die Russische
Physik-und Chemiegesellschaft.
Der von Mendelejew zur Entwicklung der Weltwissenschaft geleistete Beitrag
ist sehr wichtig. Russische Nation kann berechtigt stolz darauf sein.